Die 10 häufigsten Schädlinge beim Indoor-Anbau
Der große Vorteil bei der Bepflanzung des Tower Garden ist, dass er pflegeleicht ist. Dank Funktionen, wie digitaler Pumpe und Timer, kannst du mit dem Tower Garden mit minimalem Aufwand oder Eingriff köstliches Gemüse, Kräuter, Obst und mehr anbauen.
Wie bei jedem Garten muss der Züchter nach Schädlingen Ausschau halten. Der Tower Garden zieht zwar nicht gar so viele Schädlinge an wie traditionelle Anbaumethoden, insbesondere in Innenräumen, aber trotzdem ist es wichtig, häufige Plagegeister beim Indoor-Anbau zu verstehen und zu identifizieren.
Die 10 Schädlinge beim Indoor-Anbau
Lese weiter, um mehr über gängige Schädlinge beim Indoor-Anbau zu erfahren und wie du sie erkennst, wenn sie deinen Tower Garden besiedeln.
Blattläuse
Die Blattsauger sind kleine grüne, gelbe oder schwarze weichhäutige Insekten. Blattläuse befinden sich normalerweise am Pflanzenstängeln und auf der Blattunterseite. Dort ernähren sie sich von zarten, jungen Trieben, was dazu führt, dass die Pflanzen gekräuselt oder verformt erscheinen. Einen Blattlausbefall erkennst du auch am Honigtau – eine zuckerreiche, klebrige Flüssigkeit, die sie absondern.
Käfer
Gepunktet, gestreift und geringelt, orange, gelb und braun – Schädlingskäfer gibt es in vielen Farben und Formen. Die häufigsten Arten sind Gurkenkäfer, Flohkäfer, mexikanischer Bohnenkäfer und Japankäfer. Sie ernähren sich in der Regel von Blättern und Blüten. Ein nützlicher, gerngesehener Käfer ist der Marienkäfer.
Raupen
Raupen sind die Larven von Motten oder Schmetterlingen. Ihre Farbe variiert je nach Art (häufige Arten sind Aschgraue Höckereule und Baumwollkapselbohrer). Generell ernähren sich Raupen von Blättern oder Früchten. Schwarze Flecken (Kot) auf dem Tower Garden Reservoir-Deckel sind ein zusätzliches Zeichen für einen Raupenbefall.
Heuschrecken
Heuschrecken sind keilförmig und oft hellgrün. Du erkennst sie an den weißen oder blassgelben Tupfen auf der Blattoberseite. Neben dem Pflanzenfraß übertragen Heuschrecken virale Pflanzenkrankheiten.
Minierer
Minierer sind kleine graue Fliegen, deren blassen, winzigen Larven sich durch die Blattoberfläche fressen. Dabei entstehen am Blatt typische Fraßgänge. Diese Wege verschmelzen oft zu hellen abgestorbenen Blattarealen. Minierer können fruchttragende Pflanzen befallen und Blattgemüse unbrauchbar machen, da sich die Larven in den Pflanzenblättern befinden.
Spinnmilben
Als blattsaugende Insekten stören Spinnmilben das Pflanzenwachstum und töten manchmal sogar Pflanzen ab. Schäden durch die Spinnmilbe erscheinen als blassgelbe Flecken, die von Punkten bis hin zu großen Bereichen auf der Blattoberseite reichen.
Schildläuse
Schildläuse variieren in Farbe und Aussehen, sie erinnern an kleine Beulen auf Pflanzenstängeln, Blättern und Früchten. Schildläuse ernähren sich vom Pflanzensaft, schwächen Pflanzen und führen oft dazu, dass Blätter gelb werden und absterben. Sie scheiden, wie die Blattlaus auch Honigtau aus.
Schildwanzen
Dieses saugende Insekt, das häufig als Stinkwanze bezeichnet wird, hat einen schildförmigen Körper und kommt in unterschiedlichen Farben vor. Die meisten sind Schädlinge, da sie sich von Pflanzenlaub und -frucht ernähren und deine Ernte schädigen. Aber eine Schildwanzenart – die Stachelwanze, die man an der ausgeprägten spitzen „Schulter“ erkennt – kann tatsächlich helfen, Schädlingspopulationen zu kontrollieren.
Fransenflügler
Ausgewachsene Fransenflügler sind winzige, langgestreckte, blassgelbe blattsaugende Insekten mit Haarfransen an den Flügelrändern. Sie verstecken sich gerne in der Blütenmitte und verlaufen sich, wenn die Blüte gestört wird. Schäden des Fransenflüglers sind als grobe Tupfen auf der Blattoberfläche erkennbar. Ein starker Befall durch Fransenflügler verursacht schwere Pflanzenschäden. Die betroffenen Zellen werden daraufhin hell und glänzen silbrig.
Weiße Fliegen
Die Weiße Fliege ist ein eifriger Blattsauger mit schlankem weißem Körper und Flügeln, der ein gestörtes Pflanzenwachstum, Bleichsucht und eine schwache Ernte verursacht. Weiße Fliegen versammeln sich in großer Anzahl an der Blattunterseite, um zu saugen. Wenn sie gestört werden, fliegen sie davon. Weiße Fliegen scheiden auch Honigtau aus, was das Schimmelwachstum fördert.
Wenn dein Garten von oben genannten Schädlingen befallen scheint, solltest du unseren ultimativen Leitfaden für einen schädlingsfreien Garten zurate ziehen.
Bonus: Umgang mit Ameisen im Tower Garden
Wenn es um die Bevölkerungzahl geht, sind uns Ameisen Längen voraus. Experten schätzen ihr Vorkommen auf 1 Billiarde – vorsichtig ausgedrückt – eine Zahl, die über unsere Vorstellungskraft hinausgeht. Die Wahrscheinlichkeit ist groß, dass dir eine Ameise im Tower Garden über den Weg läuft.
Sei nicht panisch. Ameisen sind relativ einfach zu kontrollieren und können in einigen Fällen sogar einen gesunden Garten fördern. Wenn in deinem Garten Ameisen auftauchen, versuche es mit den folgenden Methoden:
- Bekämpfe Blattläuse und andere blattsaugende Schädlinge. Dadurch wird verhindert, dass Ameisen vom Honigtau angelockt werden.
- Verteile Süßstoff in der Nähe der Ameisen. Berichten zufolge ist dies für Ameisen tödlich (was dich vielleicht davon abhält, ihn in den Kaffee zu geben).
- Streue Zimtpulver oder Cayennepfeffer um die Pflanzen. Dies kann dazu beitragen, Ameisen zu vergrämen, aber nicht zu verletzen.
- Ausbringen von Kieselerde in Lebensmittelqualität an Wanderwegen und Nestern. Dieses feine Pulver besteht aus fossilen Hartschalenalgen, Kieselalgen genannt, und dehydriert Ameisen – sowie Schnecken und Kakerlaken. Die lebensmitteltaugliche Version ist für den Menschen völlig unbedenklich. (Hinweis: Es kann einige Wochen dauern, bis Ameisen abgetötet werden, und sie muss trocken bleiben, um wirksam zu sein.)
- Kochendes Wasser auf den Ameisenhaufen gießen. Diese Technik funktioniert natürlich nur, wenn du weißt, wo sich das Ameisennest befindet. Bedenke, dass Ameisen ihre Häuser so bauen, dass ihnen Regen und Überschwemmungen nichts anhaben. Es können also mehrere Versuche nötig sein, bis die Königin stirbt (und du die Kolonie ausmerzt).
Warum Ameisen auch Gartennützlinge sein können
Ameisen im Garten sind nicht immer schlecht. Hier einige Gründe, warum Ameisen auch Freude machen können.
Ameisen kontrollieren Schädlinge auf natürliche Weise
Wie Marienkäfer, Florfliegen und andere Nützlinge, helfen Ameisen oft, Schädlinge zu bekämpfen, indem sie ihre Eier und Larven essen oder sie beim Fressen stören.
Ameisen sind eine effektive Biowaffe, weshalb einige Erzeuger sie im Rahmen einer integrierten Schädlingsbekämpfung zweckgebunden einbringen.
Und das ist auch keine neue Idee. Bereits 300 n. Chr. nutzten Bauern Ameisen zur Schädlingsbekämpfung.
Ameisen verbessern die Bestäubung
Da die Population der Bestäuber abnimmt, kämpfen viele Gärtner mit Ernteausfällen von fruchttragenden Pflanzen. Ameisen können helfen! Durch das Marschieren von Blüte zu Blüte auf ihrer Suche nach Nahrung fungieren Ameisen oft unbeabsichtigt als Bestäuber.
Ameisen unterstützen ein gesundes Ökosystem
Im traditionellen Gartenbau belüften Ameisen den Boden, indem sie Tunnel graben, die Wasser, Sauerstoff und Nährstoffe zu den Pflanzenwurzeln transportieren. Und sie beschleunigen auch die Zersetzung von organischem Material, wie Blättern und toten Insekten und bilden somit einen natürlichen Dünger.
Tower Garden kommt ohne Erde aus (und ist dadurch effizienter). Dennoch können Ameisen das gesamte Wachstum positiv beeinflussen. Aber Ameisen ernähren sich nicht nur von Schädlingen, sondern dienen auch als Snack für größere Organismen, wie Eidechsen, Frösche und Vögel – Tiere, die auch Schädlingsproblemen vorbeugen.